So macht Sprache lernen Spaß: Der Trommelkurs in der Sprach-Kita Rasselbande wurde im Rahmen des Bundesprogramm von Sprachfachkraft Olesija Soyyigit organisiert.
Praxisbeispiel aus dem Bundesprogramm Sprach-Kitas:
Trommelkurs in der Kita Rasselbande stärkt Kommunikationsfähigkeit
Bereits seit einigen Wochen setzt sich die AWO Ruhr-Lippe-Ems mit allen Kräften für die Fortsetzung des Bundesprogramms Sprach-Kitas ein, mit dem die sprachliche Entwicklung von Kindergartenkindern gefördert wird. Ein Praxisbeispiel aus der „Rasselbande“ in Unna – eine von insgesamt 26 AWO-Sprach-Kitas – zeigt, wie wertvoll die Förderung für die Kinder und ihre sprachliche Entwicklung ist.
Die Idee, mit den Kindern einen Trommelkurs zu machen, kam von Sprachfachkraft Olesija Soyyigit. Nur dank der Fördergelder vom Bundesprogramm konnte der Projekttag mit Rhythmiker, Instrumentenbauer und Musiker Christoph Studer stattfinden. Was Trommeln mit Sprachförderung zu tun haben? Jede Menge! Denn bei seinem Kurs bringt Christoph Studer die Kinder nicht nur in Bewegung und zeigt ihnen ein Stück afrikanische Kultur – über das Singen und Sprechen lernt er auch spielerisch Sprache mit ihnen. „Viele Kinder können noch gar nicht gut Deutsch sprechen“, sagt Einrichtungsleiterin Jennifer Starke. „Aber sie verstehen trotzdem, machen mit, melden sich. Irgendwie funktioniert die Kommunikation.“ Und genau darauf kommt es an: Dass jeder mitgenommen wird, denn nur so können alle lernen. Sprachfachkraft Olesija Soyyigit weiß aus eigener Erfahrung, welche verbindende Wirkung Musik haben kann: "Ich komme gebürtig aus Kasachstan, mein Mann aus der Türkei – ich habe daher einen anderen Blick auf das Thema Sprache und kann mich sehr gut in die Kinder hineinversetzen. Musik ist ein ganz wunderbarer und unkomplizierter Weg, miteinander zu kommunizieren."
Ende der Sprach-Kitas zum völlig falschen Zeitpunkt
In der AWO-Kita wünschen sich alle, dass die Bundesregierung noch einmal zurückrudert und eine Übergangslösung schafft, bis ein ähnliches Programm vom Land NRW aufgelegt wird – damit Projekte wie der Trommelkurs auch weiterhin stattfinden können. „Es ist der völlig falsche Zeitpunkt, das Programm zu beenden“, betont Jennifer Starke. Die Kinder der geflüchteten Familien aus der Ukraine würden jetzt erst in den Kindergärten angemeldet und bräuchten die Unterstützung dringend. Und dann war da auch noch Corona „Jedes Kind muss doch die gleichen Bildungschancen haben!“ Das findet auch Sprachfachkraft Olesija Soyyigit: „Alle Kinder haben das Recht auf gleiche Bildungschancen. Wenn das Förderprogramm wegfällt, wird damit die Bildungsgerechtigkeit empfindlich geschwächt.“
Mehr Infos zum Thema Sprach-Kitas gibt es hier.
Bei seinen Trommelkursen, die Christoph Studer bereits seit 20 Jahren an Kitas anbietet, zeigt der Musiker den Kindern verschiedene afrikanische Instrumente.