Sternmarsch: „OGS darf keine Glücksache sein“

29.04.2022

Bereit für den Sternmarsch am Mittwoch: Vanessa Scheibehenne, Christiane Dartmann (OGS-Koordinatorin an der Geistschule Hamm) und Simone Lake (v.l.) haben gemeinsam mit den Kindern Plakate gebastelt. Fotos: Fischer / AWO RLE

 

Sternmarsch: „OGS darf keine Glücksache sein“

30 Hammer Schulen tragen ihre Forderungen am 4. Mai auf die Straße: Kundgebung an der Martin-Luther-Kirche

Hamm. Dicke Filzstifte kratzen über Pappkarton. Mariam, Jule, Ayet Asya, Zumra, Maja, Meryem und Ece arbeiten konzentriert. „Mehr Zeit für uns“ oder „Ich möchte mehr Platz für uns“ steht auf den Plakaten, die sie im Rahmen des Offenen Ganztags an der Hammer Geistschule bemalen. Und unterschreiben. So viel Zeit und Ordnung muss sein. Die kleinen Mädchen werden ihre Plakate hochhalten, wenn am Mittwoch, 4. Mai, die OGS-Schulen für bessere Rahmenbedingungen auf die Straße gehen.

Allein in Hamm gibt es 30 Schulen mit Angeboten des Offenen Ganztags (OGS), in 18 Einrichtungen ist die AWO Ruhr-Lippe-Ems Träger dieses Zusatzangebotes. Weitere Träger am Ort sind der Evangelische Kirchenkreis, die Caritas und der Friedrich-Wilhelm-Stift. Sie alle ziehen an einem Strang, um auf bestehende Missstände in der OGS aufmerksam zu machen und Veränderungen zu bewirken. Ihr Appell wird drängender, denn ab 2026 gilt der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Für die Schulen bedeutet das: Bis zu doppelt so viele OGS-Schüler wie bisher, obgleich viele OGS schon längst an ihre räumlichen wie personellen Grenzen stoßen.

Um auf die Missstände aufmerksam zu machen, rufen die Träger der OGS in Hamm am Mittwoch, 4. Mai, gemeinsam zum großen Sternmarsch auf. Ausgehend von den Schulen und Sammelpunkten in der Innenstadt geht es in Richtung Martin-Luther-Kirche, wo gegen 16.15 Uhr einige Landtagskandidat*innen den Mitarbeitenden, Eltern, Interessierten und Schüler*innen Rede und Antwort stehen wollen. Wer sich an dem Sternmarsch beteiligen möchte, kann beispielsweise am Hammer Hauptbahnhof zu den Demonstrierenden stoßen. Dort wird der Zug gegen 15.45 Uhr erwartet. Wer sich darüber hinaus engagieren möchte, unterschreibt die Petition www.ogs-ist-mehr-wert.de.

Das fordert die AWO

Ein wichtiges Schlagwort der AWO lautet: „OGS darf keine Glücksache sein“. Seit 2017 fordern die Sozialverbände im Verbund ein Ausführungsgesetz. Um alle Kinder individuell fördern zu können, Mitarbeiter*innen angemessen zu entlohnen und Schulen zu einem ganztägigen Lern- und Lebensort zu entwickeln, braucht es eine Festlegung und Finanzierung fachlicher Mindeststandards für Personal, Sachmittel und Räume, da die Herausforderungen drastisch wachsen werden. In NRW wird seit über 15 Jahren ein unterfinanziertes und nur auf einem Erlass beruhendes Modell der „Offenen Ganztagsschule“ praktiziert. Finanziell besser gestellte Kommunen leisten deshalb erhebliche freiwillige Zusatzbeiträge. Kinder in finanziell schwächer gestellten Kommunen haben das Nachsehen. Es darf nicht vom Wohnort der Kinder abhängen, welche Möglichkeiten sie in der OGS haben. Mit der Einführung des Rechtsanspruchs 2026 auf einen OGS-Platz ist ein Ausführungsgesetz alternativlos, und das muss in der Jugendhilfe verankert werden. Die viel zitierte „Kooperation auf Augenhöhe“ muss rechtlich verankert werden. Die Verzahnung von unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Aktivitäten darf nicht länger von persönlichen Haltungen abhängig sein, sondern muss verbindlich geregelt werden. Nur vor dem Hintergrund der gründlichen Novellierung des OGS-Bereichs kann eine grundsätzlich und dringend benötigte Fachkräfte-Offensive gelingen.

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