Vernissage mit besonderer Bo(o)tschaft

29.02.2024

100 Boote – 100 Millionen Menschen

Hamm. Unter dem Titel “100 Boote - 100 Millionen Menschen” hat die AWO Ehrenamtsakademie Sachsen-Anhalt ein beeindruckendes Kunstprojekt ins Leben gerufen, das Segel setzt für Solidarität mit über 100 Millionen Menschen weltweit, die sich auf der Flucht befinden. In Kooperation mit der Wilhelm-Busch-Schule und der dortigen OGS in Trägerschaft der AWO haben die AWO Migrationsdienste gemeinschaftlich an diesem Kunstprojekt teilgenommen. Kinder und Erwachsene mit und ohne Fluchterfahrung haben eines der deutschlandweit verteilten 100 Boote gestaltet und ihre ganz persönlichen Geschichten erzählt. Anlässlich einer Vernissage in der Schul-Aula wurde das Boot nun der Öffentlichkeit präsentiert.

Unter einer beeindruckenden Atmosphäre bestaunten die zahlreichen Besucher*innen das bunte Boot, das als Symbol für Solidarität und Gemeinschaft mitten in der Schule aufgebaut war. Die Leiterin der AWO-Migrationsdienste, Anke Peters, fand zu Beginn der Veranstaltung klare Worte: „Als humanitäre Hilfsorganisation ist es unsere Pflicht, Menschen vor dem Tod zu bewahren. Wir fordern die Politik auf, verstärkte Maßnahmen zur Unterstützung der Seenotrettung zu ergreifen und sich für eine menschenwürdige Migrationspolitik in der Europäischen Union stark zu machen. Die Zukunft von über 100 Millionen Menschen und davon 43 Millionen Kindern steht auf dem Spiel.“

Auch der Oberbürgermeister Marc Herter ließ es sich nicht nehmen, persönliche Worte an die Anwesenden zu richten und machte für Hamm deutlich: „Hamm ist bunt und so muss es auch bleiben.“ In Anspielung auf das Boot versicherte der Oberbürgermeister, dass die Stadt Hamm auch in Zukunft ein sicherer Hafen bleiben wird.

Mit diesem Boot haben Menschen eine Stimme erhalten, die ansonsten wenig gehört werden, Menschen die selber eine traumatische Fluchterfahrung erlebt haben. Die Leitung der OGS der Wilhelm-Busch-Schule, Barbara Hermans, berichtete den Gästen, welche Bedeutung dieses Projekt für den Schulalltag gewonnen hat. Gemeinsam mit Schulleiterin Viola Wagner betonte sie, dass es ein Gewinn für die gesamte Schulgemeinschaft war. Über einen Zeitraum von vier Wochen waren die OGS-Mitarbeiter*innen, Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern nicht nur Kreativhafen für das fünf Meter lange Origami-Boot. In dieser Zeit beschäftigte sich die Schule auch inhaltlich mit dem Thema Flucht und erlebte, wie die alle Beteiligten mit diesem Projekt zu einer solidarischen Gemeinschaft zusammengewachsen sind.

Wer sich das riesige Boot gerne selber mal anschauen möchte und die Geschichten dahinter erfahren möchte, kann das in der Zentralbibliothek Hamm. Dort ist das Boot noch vom 02. bis 07. März ausgestellt, bevor es zu weiteren Stationen auf die Reise geht. Das Finale des bundesweiten Projektes wird eine Ausstellung aller 100 Boote am 20. Juni am "Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung" in Berlin sein.

Alle Infos gibt`s auf unserer Aktionsseite!

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