Dortmund/Düsseldorf. Die Tarifverhandlungen für die rund 65.000 Angestellten der AWO NRW sind am heutigen Donnerstag zum Abschluss gekommen. Die Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite zeigen sich mit den gefundenen Kompromissen in allen Punkten sehr zufrieden. „Das Ergebnis bedeutet für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine klare Steigerung und ist für die AWO als Arbeitgeber über die vereinbarte Laufzeit zu stemmen. Damit können alle Seiten gut leben“, beschreibt Uwe Hildebrandt, Geschäftsführer der AWO NRW die vorliegenden Eckpunkte der Einigung.
Vereinbart wurde in erster Linie eine Erhöhung der Bezüge um insgesamt 7,6 Prozent über eine Laufzeit von 26 Monaten. Demnach werden die Mitarbeitergehälter rückwirkend zum Jahresbeginn 2019 um 3,2 Prozent erhöht. Die nächsten Steigerungen folgen dann am 1.4.2020 um weitere 3,6 Prozent und zum 1.12.2020 noch einmal um 0,8 Prozent. Für Auszubildende werden die Vergütungen zum 1.1.2019 um 50 Euro erhöht. Eine weitere Steigerung um 50 Euro erfolgt dann am 1.1.2020. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Offenen Ganztag erhalten zusätzlich eine Anpassung um 90 Euro bezogen auf eine Vollzeitstelle zum 1.8.2019 monatlich. Damit ist auch in der Frage der Entgeltgruppen für diese Beschäftigten in den OGS ein gangbarer und vor allem finanzierbarer Kompromiss gefunden. „Der AWO war wichtig, auch hier ein klares Signal an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu senden. Allerdings konnten wir wegen einer fehlenden Refinanzierungsmöglichkeit nur bis zu dieser Grenze gehen“, erläutert Uwe Hildebrandt diesen Teil des Verhandlungsergebnisses.
Insbesondere die Laufzeit über etwas mehr als zwei Jahre und die gestaffelten Gehaltsanpassungen werden von den AWO-Verhandlungsführern hervorgehoben. Das zeige den verantwortungsvollen Umgang mit den Belangen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeit einerseits und der geringen Spielräume, denen sich der Wohlfahrtsverband mit seinen eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten gegenübersieht.
„In der Zukunft gilt es, genau diese Spielräume durch eine verbesserte Finanzierung dieser wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben in der Pflege und der Kinderbetreuung zu erweitern. Ich würde mich freuen, ver.di dabei an unserer Seite zu sehen“, zieht der Geschäftsführer der AWO NRW Bilanz.