"Ein trauriger Tag für die Pflege"

26.02.2021

Foto: Das Team des ambulanten Pflegediensts der AWO Ruhr-Lippe-Ems im Kreis Unna mit Pflegedienstleitung Margret Höner (l.) und Fachbereichsleiter Magnus Memmeler (r.) nach der erfolgreichen Zertifizierung durch den TÜV Rheinland im vergangenen Jahr. (Archivfoto: AWO Ruhr-Lippe-Ems, Stefan Kuster)

 

"Ein trauriger Tag für die Pflege"

AWO Ruhr-Lippe-Ems zur Ablehnung des Branchentarifvertrags durch die Arbeitsrechtliche Kommission der Caritas

Kamen/Kreis Unna, Hamm, Kreis Warendorf / Berlin. – Gestern hat die Arbeitsrechtliche Kommission der Caritas den Antrag der Bundesvereinigung Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) und der Gewerkschaft Verdi, den Tarifvertrag für die Altenpflege über eine Rechtsverordnung für allgemeinverbindlich zu erklären, abgelehnt. Entscheidend waren die Stimmen der Dienstgeberseite. Rainer Goepfert, Geschäftsführer der AWO Ruhr-Lippe-Ems, schließt sich der Kritik des Bundesverbands der Arbeiterwohlfahrt an: „Ich bedauere diese Entscheidung und bin, wie unsere Mitarbeiter*innen in der Altenpflege, zutiefst enttäuscht, dass es erneut nicht gelungen ist, einen allgemeingültigen Tarif für die Pflege auf den Weg zu bringen. So drücken wir ihnen als Gesamtgesellschaft nicht die Wertschätzung aus, die sie verdienen.“

Goepfert erläutert: „Ich hätte mir ein deutlich anderes Ergebnis gewünscht. Denn wir brauchen gute Fachkräfte und wollen ihnen nach der Ausbildung und im Laufe ihres Berufslebens auch eine gute und gesicherte finanzielle Perspektive bieten. Deshalb wenden wir als AWO bereits einen mit Verdi ausgehandelten Tarif an, der deutlich über der nun vereitelten Lösung liegt.“ Der Geschäftsführer unterstreicht: „Gemeinsam mit dem Kreis Unna und einem breiten Bündnis engagieren wir uns für ein gutes Image und die Verbesserung der Bedingungen in der Pflege. Diese Entscheidung der Arbeitsrechtlichen Kommission der Caritas konterkariert diese Bemühungen.“

Jens M. Schubert, Vorstandsvorsitzender des AWO Bundesverbandes, hatte gestern erklärt: „Diese Entscheidung lässt mich schlicht fassungslos zurück. Es ist ganz einfach: Altenpflegekräfte sollen und müssen endlich besser bezahlt, ein fairer Wettbewerb, der nicht über die Löhne geführt wird, muss etabliert werden. Ein für alle geltender Branchentarifvertrag hätte das erreichen können. Die Situation der Pflegefachkräfte in der Altenpflege ist seit Jahren mehr als angespannt. Der erstreckte Tarifvertrag wäre dagegen ein Meilenstein auf dem Weg zu einer anständigen Bezahlung und damit zu besseren Arbeitsbedingungen, einer Entlastung der Pflegekräfte und einem Ende des Fachkräftemangels gewesen. Dass die Arbeitsrechtliche Kommission der Caritas sich zum Nachteil einer ganzen Berufsgruppe querstellt, zeigt leider, welche Wertschätzung sie dieser entgegenbringt. Ein trauriger Tag für die Pflege."

Informationen zu den Pflegeangeboten der AWO Ruhr-Lippe-Ems: www.awo-rle.de/leben-im-alter

 

Weitere Nachrichten

Meldung vom 20.08.2024
Ahlen. Eine spannende Tagesveranstaltung mit dem Titel „Demokratie leben! In Kindertageseinrichtungen“ gab es in unserer Kita Wibbelei in Ahlen Vorhelm. Diese nachholende Schulung eines überjährigen und fortlaufenden Projektes von 2016 bis 2019 wurde heute (19.08.2024) mit 20 Personen (Fachkräften, Ergänzungskräfte, Azubis und Leitung) durchgeführt.   Ziele des Projektes:weiterlesen
Meldung vom 19.08.2024
Die Tagesstruktur des ASBs in Hamm wechselt in die Trägerschaft der AWO Ruhr-Lippe-EmsLeistungsberechtigte freuen sich über die kurzfristige Wiedereröffnungweiterlesen
Meldung vom 15.08.2024
Hamm/Berlin. Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Realschule Bockum-Hövel hat in der Zeit vom 5. bis 9. August 2024 über die Arbeiterwohlfahrt Ruhr-Lippe-Ems und den Respekt Coach Herr Gausepohl Berlin besucht und dabei eine Woche voller Erlebnisse und emotionaler Eindrücke verbracht. Die Gruppe war in der Alten Feuerwache in Kreuzberg untergebracht. Dort hatte die Gruppe eine komplette Etage in ihrer Unterkunft für sich allein und konnte von dort aus täglich ungestört die Hauptstadt erkunden.weiterlesen
Meldung vom 14.08.2024
Selm. Die Radstationen im Kreis Unna verfügen über ein besonders gutes Serviceangebot. Landrat Mario Löhr hat am Serviceknoten in Selm Station gemacht und freut sich gemeinsam mit der Kreistagsabgeordneten Bettina Schwab-Losbrodt über das stetige Wachstum bei den Serviceaufträgen, Parkkundinnen und Parkkunden sowie Radvermietungen.weiterlesen
Meldung vom 09.08.2024
30 Jahre Hugo-Stoffers-Seniorenzentrum in Ahlen AWO Ortsverein Ahlen und der AWO Kreisverband Warendorf schenken Bewohnern einen neuen Fernseher. weiterlesen
Meldung vom 06.08.2024
Lünen. Damit im Ernstfall alle wissen, was zu tun ist, wurde im Sozialen Zentrum Lippeaue der Brandfall geprobt. Zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Lünen haben die Mitarbeiter*innen, Bewohner und Gäste der Einrichtungen in der Lippeaue realistische Brand-Szenarien simuliert.weiterlesen
Meldung vom 02.08.2024
Zum 01. August startet für viele Berufe das neue Ausbildungsjahr und auch bei uns ist viel los: Über 80 Auszubildende werden wir als verlässlicher Ausbildungspartner in der Region auch in 2024 wieder begleiten. In den kommenden Wochen werden wir aufInstagram und Facebook einige unserer "Newbies" und ihre Berufswahl genauer vorstellen, denn wir möchten die Vielfältigkeit sinnstiftender Arbeit präsentieren, Lust auf soziale Berufe machen und zeigen, wie perspektivreich dieses Berufsfeld ist. Seid gespannt!weiterlesen
Meldung vom 29.07.2024
Erster Austausch zu wichtigen zukunftsweisenden Themen  weiterlesen
Meldung vom 16.07.2024
Anlässlich seines Amtsantritts ist es unserem Vorsitzenden Oliver Kaczmarek wichtig, sich mit den unterschiedlichen Arbeitsbereichen auszutauschen. In dieser Woche besuchte er unser Tochterunternehmen, die DasDies Service GmbH. Es handelt sich hierbei um unser Inklusionsunternehmen. Gemeinsam mit dem AWO-Geschäftsführer Rainer Goepfert und dem DasDies-Geschäftsführer Maciej Kozlowski, besuchte er am Standort Kamen die verschiedenen Arbeitsbereiche, die vor Ort ansässig sind. So ging es nach einem intensiven Austausch zuerst in das Second-Hand-Kaufhaus "Stöberei".weiterlesen