In einem offenen Brief an Ministerpräsident Wüst hatte die Freie Wohlfahrtspflege NRW Anfang Juni auf die allgemein angespannte Lage in der Sozialwirtschaft aufmerksam gemacht. Konkret geht es dabei um die „inflationsbedingt explodierenden Sachkosten und deutliche Tariferhöhungen“ heißt es in dem Brief. In dem Brief wird Ministerpräsident Wüst um Hilfe gebeten. Eine Antwort seitens des Ministerpräsidenten bis heute: Fehlanzeige.
Die AWO NRW hat mit ver.di einen Tarifabschluss vereinbart, der im Ergebnis dieselbe Erhöhung wie im TVöD vorsieht. Mehr dazu hier.
Für uns als AWO Ruhr-Lippe-Ems bedeuten diese Erhöhungen, von denen rund 1.650 Mitarbeitende profitieren, allein im laufenden Jahr Mehrkosten in Höhe von mindestens 2 Millionen Euro. Im kommenden Jahr entstehen tarifbedingte Mehrkosten mindestens in Höhe von rund 7,2 Millionen Euro. „Wir freuen uns natürlich sehr für unsere Mitarbeitenden, dass wir zu diesem Tarifabschluss gekommen sind. Unsere Mitarbeitenden haben es sich durch ihren großartigen Einsatz mehr als verdient“, so Rainer Goepfert, Geschäftsführer der AWO Ruhr-Lippe-Ems. Gleichwohl sei es jetzt dringend nötig, für die Träger Klarheit in der Refinanzierung zu schaffen, so Goepfert weiter. Die Refinanzierung dieser Mehrkosten ist bis dato nicht geklärt, was die Träger sozialer Einrichtungen vor große Herausforderungen stellt. „Das Problem zieht sich durch unser ganzes Dienstleistungsspektrum. Betroffen sind u.a. Kindertageseinrichtungen, die offenen Ganztagsschulen, Beratungsstellen, Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Wir benötigen dringend Klarheit, wie diese Mehrkosten refinanziert werden können“, appelliert Goepfert eindringlich. Da die so dringend benötigte Antwort ausgeblieben ist, hat die Freie Wohlfahrtspflege NRW eine Pressemitteilung herausgegeben. Zur kompletten Mitteilung der Freien Wohlfahrtspflege NRW geht es hier.