Lünen. Viele Besucher fanden sich am vergangenen Freitag im Sozialen Zentrum der AWO in Lünen ein. Die AWO Unterbezirk Ruhr-Lippe-Ems hatte eingeladen, um ihre neue Kindertageseinrichtung Lippeaue offiziell zu eröffnen und das gesamte Zentrum im Rahmen eines Tages der offenen Tür vorzustellen. AWO Unterbezirksvorsitzender Hartmut Ganzke gab in seiner Begrüßung einen Rückblick über die Entwicklung des Zentrums. Vom Modellprojekt für ein Tagespflegeheim und Trainingszentrum, über den Einzug des ambulanten Wohnens bis zur heutigen Eröffnung der Kindertageseinrichtung Lippeaue, habe sich das Zentrum seit seiner Einweihung 1977 immer weiterentwickelt und an den Bedürfnissen der Zeit ausgerichtet. „Im Zentrum Lippeaue wird das soziale Miteinander tagtäglich gelebt. Jung und alt, Menschen ohne und mit Handicap, Ehren- und Hauptamtliche – alle arbeiten gemeinsam dafür, Menschen bei einem guten und selbstbestimmten Leben zu unterstützen“.
Generationen verbinden
Sichtlich stolz berichtete AWO Bezirksvorsitzender Michael Scheffler über die neue Kindertageseinrichtung. Der Bezirksverband Westliches Westfalen hatte diese in nur einem Jahr Bauzeit für den AWO Unterbezirk errichtet. Seit Beginn des Kitajahres 2019/2020 finden 57 Kinder im Alter von null bis sechs Jahren in drei Gruppen einen Betreuungsplatz in modernen und kindgerechten Räumen. Besonders erwähnte Scheffler den pädagogischen Ansatz, den Kita-Leiterin Anja Ahlert und ihre Team umsetzen: unter dem Motto „Generationen verbinden“ gibt es bereits eine enge Kooperation mit der Tagespflege für ältere Menschen. Davon konnten sich alle Gäste überzeugen, als die Jüngsten und die Älteren im Sozialen Zentrum Lippeaue gemeinsam fröhlich das Steigerlied anstimmten.
Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns fand in seinem Grußwort ebenfalls lobende Worte. Die AWO sei in Lünen eine wichtige Partnerin bei dem gemeinsamen Ziel, ausreichend Betreuungsplätze für die Jüngsten zu schaffen. Das Soziale Zentrum Lippeaue sei darüber hinaus mit seiner zentralen Lage für viele Menschen ein wichtiger Anlaufpunkt für Beratung und Unterstützung.
Erinnerung an AWO Gründerin
Nach den Grußworten ging es dann vor den Haupteingang des Zentrums, wo ein rotes Tuch das Marie-Juchacz-Denkmal verhüllte. Wolfram Kuschke, stellvertretender AWO Unterbezirksvorsitzender und jahrzehntelanger Begleiter des Zentrums Lippeaue, erinnerte an das AWO Jubiläumsjahr, das bundesweit in diesem Jahr gefeiert wird. Seit 100 Jahren setze sich die AWO für Gerechtigkeit und Solidarität, für Vielfalt und Frauenrechte ein. Dieses Engagement sei eng mit einer Person verbunden: Marie Juchacz. Sie hatte die AWO am 13.12.1919 gegründet und war bis 1933 die Vorsitzende. Die Liste der Errungenschaften von Marie Juchacz sei lang. Damit diese nicht in Vergessenheit geraten, erinnert die AWO mit einem Denkmal dauerhaft an die Gründerin der Arbeiterwohlfahrt. Im Anschluss enthüllte Wolfram Kuschke zusammen mit den anderen Ehrengästen offiziell das Denkmal.
Die zahlreichen Gäste nutzen im Anschluss noch die Gelegenheit, sich über das Zentrum zu informieren, an den Aktionen teilzunehmen oder bei Getränken und kleinen Snacks auszutauschen.
Foto (v.l.n.r.): AWO Geschäftsführer Rainer Goepfert, Beigeordneter Horst Müller-Baß, Wolfram Kuschke, Michael Scheffler, Hartmut Ganzke, Landtagsabgeordnete Rainer Goepfert, Tagespflegeleiterin Ulla Schröder und Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns eröffneten das Denkmal für die AWO Gründerin Marie Juchacz, die auch in Form eines Aufstellers dabei war.