Unna. Eine Kaffeetasse, ein Geburtstagskuchen, Knöpfe – gerade die kleinen, alltäglichen Dinge vermögen es, große Erinnerungen wachzurufen. Es sind Erinnerungen an die besonderen Momente eines langen Lebens: die kurze Kaffeepause während der Hausarbeit, das Gefühl, am Geburtstag Prinzessin zu sein oder die Glücksgefühle beim Nähen des neuen Kleides. Menschen erinnern sich gerne ein Leben lang an schöne und besondere Erlebnisse.
Ausstellungseröffnung am vergangenen Freitag im zib
Die Ausstellung „Lebensbilder“ visualisiert diese Erinnerungen von Besucherinnen der AWO-Tagespflege Unna und von Seniorinnen des AWO-Ortsvereins Unna-Oberstadt. Mit Gegenständen als Fragmente der Erinnerungen arbeiten die Dortmunder Selfiegrafen in ihren Fotografien. Iris Wolf und Jörg Meier lassen mit persönlichen Erinnerungstücken eigene »Lebensbilder« neu erzählen.
„Oft wird vergessen, was für spannende Persönlichkeiten Seniorinnen sind, darum wollten wir sie in den öffentlichen Raum bringen und sichtbar machen“, erläuterte Iris Wolf die Ausstellungsidee, die im letzten Jahr ihren Anfang nahm. Die AWO Ruhr-Lippe-Ems war dabei die richtige Kooperationspartnerin für das Fotografenteam. „Wir waren sofort begeistert von der Idee und haben überlegt, wie wir das umsetzen“, so AWO-Vorsitzender Hartmut Ganzke. Nach einigen Überlegungen war klar, dass das Fotoprojekt im sozialen Zentrum an der Vinckestraße in Unna umgesetzt werden soll. Hier kooperieren unsere hauptamtlichen Angebote wie die Tagespflege hervorragend mit den Ehrenamtlichen des Ortsvereins. „Genau diese enge Zusammenarbeit macht uns als AWO besonders. Da wir im letzten Jahr bundesweit unseren 100. Geburtstag gefeiert haben, passte die Projektidee sehr gut in unsere Jubiläumsaktivitäten.“
Hartmut Ganzke dankte den Selfiegrafen für die gelungen Werke, die nur entstehen konnten „weil sie mit einer einfühlsamen und charmanten Art das Vertrauen unserer Fotomodelle gewonnen haben.“ Jörg Meier berichtete von dieser besonderen Zusammenarbeit. Eine Teilnehmerin habe geweint, als sie zum ersten Mal ihr Bild gesehen habe, weil sie so gerührt gewesen sei, ihre eigene Erinnerung als großformatiges Foto zu sehen.
In Richtung der drei Besucherinnen der Tagespflege Unna, die an dem Fotoprojekt und an der Ausstellungseröffnung teilgenommen haben, bedankte sich Hartmut Ganzke besonders. „Danke für Ihre Offenheit und den Mut, Ihre Erinnerungen mit uns zu teilen.“
Das Projekt wurde in Kooperation mit kubia dem Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und Inklusion, durchgeführt und durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Die Ausstellung wurde durch den Bereich Kultur der Kreisstadt Unna unterstützt.
Zu sehen ist die Ausstellung „Lebensbilder“ bis zum 17.09.2020 in den Fenstern der Galerie im zib, Lindenplatz 1 in Unna.
Im Rahmen des Fotoprojekts sind beeindruckende Bilder entstanden: