30 Jahre AK Humanitäre Hilfe, 20 Jahre AWO-OV Toplet
Hinter dem AWO-Arbeitskreis Humanitäre Hilfe im AWO-Unterbezirk Ruhr-Lippe-Ems liegen arbeitsreiche Wochen und Monate, in denen es der Gruppe gelungen ist, Menschen in der gesamten Region zu Geld- und Sachspenden für Rumänien und die Ukraine zu motivieren. Vor 30 Jahren gegründet, trat die Gemeinschaft schon bald an, um Alltags- und Entwicklungshilfe in Rumänien zu leisten. Die Grundsätze der AWO und die von deren Mitgliedern gelebten Werte, begeisterten die Menschen vor Ort, so dass schon bald der Wunsch aufkam, selbst einen AWO-Ortsverein zu gründen. Seit 20 Jahren besteht der Ortsverein Toplet, der aktuell rund 150 Mitglieder zählt. Den Vorsitz hat Bürgermeister Ilia Hască, zweiter Vorsitzender ist Nico Fusario, der als Toplets Botschafter regelmäßig nach Deutschland kommt und die vom AK gesammelten Sachspenden transportiert.
Große Party folgt in 2023
Dass das 20-jährige Bestehen des rumänischen Ortsvereins groß gefeiert werden sollte, darüber sind sich alle Beteiligten einig. Doch angesichts von Corona und ungewissen Reisebedingungen verliefen die Planungen eher schleppend und kamen zwischendurch ganz zum Erliegen. Hinzu kam, dass der AK in den vergangenen Monaten auch eine eigene Ukrainehilfe ins Leben gerufen hat. „Wir haben uns überlegt, dass wir die große Party in Deutschland und Rumänien auf das Jahr 2023 verlegen. Hier bei uns am Standort wollen wir uns dann mit dem Ortsverein Südkamen zusammentun, der dann sein 60-Jähriges feiern kann“, berichtet AK-Vorsitzender Peter Resler.
Unbeschwerte Erlebnisse als Dank an die Helfer und für die Kinder
Gefeiert worden ist dennoch mit ein paar Aktionstagen: Nico Fusario und Lilly Vukovic reisten aus Toplet an, und in einer eintägigen Arbeitssitzung mit annähernd 20 AK-Mitgliedern wurde Bilanz gezogen, überlegt, welche drängenden Probleme gelöst werden müssen und überlegt, wie sich die Zukunft des AK gestalten lässt. An den Aktionstagen teil nahmen unter anderem auch AWO-Geschäftsführer Rainer Goepfert und Maciej Kozlowski, Geschäftsführer der AWO-Tochter DasDies Service GmbH, der gemeinsam mit seinen Mitarbeiter Aktivitäten und Spendentransporte des AK tatkräftig unterstützt und Lagermöglichkeiten für Sachspenden zur Verfügung stellt und AK-Gründungsmitglied und AWO-Urgestein Helmut Spyra. Ebenfalls teil nahmen der Bönener Paul Peters mit Familie, der gemeinsam mit Freunden einen Lkw für Ukraine-Transporte angeschafft und Fahrer organisiert hat, sowie Irina Jäger mit Familie, die selbst ukrainische Wurzeln hat und mit ihrem Mann Michael gerade hilft, wo es nötig ist.
AK bringt zusätzliche Deutschkurse an den Start
Auf ihren Wunsch hin und in Zusammenarbeit mit der AWO-Tochter Bildung+Lernen kümmert sich der AK nun darum, dass sowohl in Kamen als auch in Bönen schnellstmöglich zusätzliche Deutschkurse für Ukrainer angeboten werden. Die Jägers sind froh, dass Irinas Tochter Anastassia und die Enkel Gleb (14) und Wasylysa (6) es nach vierwöchiger Flucht aus der Ukraine und bis nach Kamen geschafft haben. Für die Helfer, aber nicht zuletzt auch für die Kinder, darunter der geflüchtete Teenager Dennis, der bei Familie Peters ein neues Zuhause gefunden hat, war es den AK-Mitgliedern ein Bedürfnis, unbeschwerte Erlebnisse zu ermöglichen. „Das ist uns momentan wichtiger als ein Gala-Dinner mit Festredner“, brachte es Peter Resler auf den Punkt. Gemeinsam verbrachte man einen tollen Tag im Yachtclub Westfalia Arnsberg Möhnesee mit leckeren Malzeiten, Bootsfahrten und Wandern, der den Zusammenhalt noch verstärkte.
Sach-, Geld- und Lebensmittelspenden fehlen
Nachdem Nico Fusario und Lilly Vukovic den nächsten Transport mit Sachspenden sicher nach Toplet gebracht haben, rührt Paul Peters bereits wieder die Spendentrommel für die Ukraine. „Gebraucht werden drüben neben Hygieneprodukten und Verbandszeug auch Lebensmittel: Fleisch- und Fischkonserven, Tee, Zucker, Brotkonserven und Schuhe, am liebsten Turnschuhe und Sneaker und auch Kleidung wird wieder benötigt. Man kann sich im Winter nicht zu dritt eine Jacke teilen“, weiß er. Die Container auf dem Gelände der DasDies Service GmbH in Kamen sind wieder leer, und Nachschub ist willkommen. Auch Möbelspenden werden benötigt, um Wohnungen für Flüchtlinge einrichten zu können. Die Second-Hand-Möbel werden dann aus Spendengeldern der Ukrainehilfe bezahlt. Und natürlich sind auch monetäre Zuwendungen stets willkommen.