Die Stadt Kamen und die Radstationen der DasDies Service GmbH hatten am vergangenen Samstag gleich zwei Gründe zu feiern: 20 Jahre Radstation am Bahnhof Kamen und die Eröffnung des großen Radparkhauses auf dem Willy-Brandt-Platz in der Innenstadt. Die im Frühsommer 1999 eröffnete Radstation, eine der ersten in Nordrhein-Westfalen, hat Erfolgsgeschichte geschrieben: Über 3.200 registrierte Stammkundinnen und Stammkunden nutzen diese Schnittstelle im Nahverkehr. "Das Tätigkeitsspektrum unserer Radstation hat sich – und hier danke ich insbesondere der Unterstützung des Kreises und der Stadt – längst weiterentwickelt: Neben dem Radparken und dem Radservice steht heute der Radverleih, die Information über Rad, Region, Kommune, Bus und Bahn im Leistungsprofil. Dass die Kunden hier ein festangestelltes Team als Ansprechpartner haben, das haben wir gemeinsam mit Kreis und Kommune entwickelt.", stellte AWO Unterbezirksvorsitzender Hartmut Ganzke in seiner Rede heraus. Besonders dankte er dem engagierten Team rund um die Leiterin Katja Wiesmann. "Sie sind das Gesicht der Radstation und immer für die Kunden da. Dafür mein ganz herzlicher Dank."
Bereits vor 20 Jahren sei ein Impuls gesetzt worden, zu dem was die Fachleute heute Multimodalität oder Intermodalität nenne: man habe den schnellen Wechsel von einem umweltfreundlichen Verkehrsmittel in das andere, man könne Bus und Bahn mit dem flotten Rad kombinieren. "Der Mut, sich hier zu engagieren, hat sich bewährt. Obwohl diese Initiative von Kürzungen in den Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogrammen des Bundes, der Agentur für Arbeit und des Jobcenters mehrfach gefährdet war. Heute ist die Radstation ein unverzichtbares Kernelement an unserem zentralen Bus- und Bahn-Bahnhof. Sie ergänzt das Park- und Ride-Angebot, die bereitstehenden Taxen – kurz gesagt: Auch wenn er noch nicht so getauft ist – unser Bahnhofsquartier erfüllt bereits heute die Anforderungen einer großen Mobilstation. Freude am Fahren mit dem Verkehrsmittel der eigenen Wahl, dazu mit modernster Technik, darauf können wir stolz sein.", freute sich die Kamener Bürgermeisterin Elke Kappen in ihrem Grußwort.
„Nirgendwo in Deutschland gibt es ein so dichtes Netz von Radstationen wie im Kreis Unna. Diese Stationen stehen nicht isoliert voneinander, sondern sind Teil eines Verbundes“, sagte Landrat Michael Makiolla stolz. Auf dem bisher Erreichten wolle man sich aber nicht ausruhen. „Wir möchten diese Stationen zu Mobilitätszentren machen, wo eine Verknüpfung zwischen Individualverkehr, Radverkehr, Car-Sharing und Fahrradausleihe stattfindet.“
Das neue Radparkhaus wird als Filiale der Station den sicheren und wettergeschützten Parkservice für alle Radlerinnen und Radler mitten in der Kamener Fußgängerzone bieten. Das Parkhaus ist damit ein weiterer Eckpfeiler der fahrradfreundlichen Stadt. Der Pavillon gegenüber der Sparkasse sei wegen seiner zentralen Lage ein Glücksfall, so Bürgermeisterin Kappen.
Foto: Hartmut Ganzke (2. v.l.), Bürgermeisterin Elke Kappen (4.v.r.), Landrat Michael Makiolla (4. v.l.) und der ADFV-Landesvorsitzende Thomas Semmelmann (3. v.l.) freuten sich über die tolle Entwicklung der Radstation in Kamen, aber letztlich über alle Radstationen, die ein enges Mobilitätsnetz im Kreis Unna bilden. Viele Glückwünsche und Dank für die Arbeit des Team der Radstation nahm Radstationsleiterin Katja Wiesmann (Bildmitte) entgegen.
Kurz vor der offziellen Eröffnung des neuen Radparkauses in der Kamener Innenstadt. Mit dem Chipsystem haben die Kunden 24 Stunden am Tag Zugang zum Parkhaus.
Landrat Michael Makiolla, Bürgermeisterin Elke Kappen und AWO Ehrenvorsitzender Wilfried Bartmann testen das Abstellsystem im Parkhaus.