Für das Projekt „Musik kennt keinen Rassismus“ besuchte Victor Smolski den Verein „Keiner geht verloren e.V.“ in Ahlen und sprach mit den Jugendlichen offen über seine Erfahrungen.
Musik kennt keinen Rassismus: Workshop mit Victor Smolski
Projekt im Rahmen der Partnerschaft „Demokratie leben! Eine Idee vom Glück“
Ahlen. Prominenter Besuch in den Räumen des Vereins „Keiner geht verloren e.V.“: Der Musiker und Gitarrist Victor Smolski kam höchstpersönlich vorbei, um den teilnehmenden Jugendlichen bei einem rund dreistündigen Workshop von seinen Rassismus-Erfahrungen in der Musikwelt zu erzählen. Gefördert wurde das Projekt im Rahmen der Partnerschaft „Demokratie leben! Eine Idee vom Glück“.
Victor Smolski ist ein belarussischer Musiker und Rennfahrer. In Deutschland wurde er als Gitarrist der Heavy-Metal-Formation Rage bekannt, mit der er auch Teile der Filmmusik zu „Der Schuh des Manitu“ beisteuerte. Während seiner Karriere, die ihn durch die ganze Welt führte, hat er sowohl viele positive als auch negative Erfahrungen gemacht, die er den rund 20 teilnehmenden Jugendlichen des Vereins „Keiner geht verloren“ bei seinem Workshop näherbrachte. Der Verein betreut Jugendliche mit besonderem Förderbedarf von der Schulklasse 8 bis in die Ausbildungszeit.
Ein Star zum Anfassen
„Man hört meinen Akzent eben – und der passte vielen nicht“, erzählt Smolski. Ob es nun um Auftritte auf der Bühne oder um Plattenverträge ging – Rassismus ist ihm immer wieder begegnet. Von solchen Erlebnissen dürfe man sich jedoch nicht entmutigen lassen, betont der Künstler. Die Musik und die positiven Erfahrungen haben ihm immer wieder neuen Mut geschenkt: „Ein tolles Beispiel sind Festivals: Da feiern alle zusammen und es spielt keine Rolle, woher man kommt“, so Smolski, der selbst bereits vor 100.000 Menschen in Wacken gespielt hat. Für ihn ist ganz klar: „Musik kann man nur machen, wenn man zusammenspielt und zuhört.“
Nach dem Workshop, in dem Victor Smolski selbstverständlich auch etwas auf der Gitarre zum Besten gab, nutzten die Jugendlichen die Chance, sich mit dem Künstler zu unterhalten, ihm Fragen zu stellen und Autogramme zu ergattern. Ideengeberin Jennifer Sachtleber, die sich ehrenamtlich in der Partnerschaft für Demokratie engagiert, kann ein rundum positives Fazit ziehen: „Ich finde es einfach toll, dass sich so ein großer Musiker wie Victor Smolski, der gestern noch vor tausenden Menschen performte, heute die Zeit nimmt, mit einer kleinen Gruppe Jugendlicher über das Thema Rassismus zu sprechen.“ Seine Botschaft, man dürfe sich von negativen Erfahrungen nicht unterkriegen lassen, sondern müsse für seine Träume kämpfen, sei bei den Jugendlichen eindrucksvoll angekommen.
„Demokratie leben! Eine Idee vom Glück“
Die AWO Ruhr-Lippe-Ems ist neben der Stadt Ahlen und dem Bürgerzentrum Schuhfabrik einer von drei Trägern der Partnerschaft, die vor Ort in Ahlen ein Zeichen für demokratische Werte setzen und Phänomene wie Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit abbauen will. Die Partnerschaft wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziell im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert.