Der neu formierte Vorstand der AWO Ruhr-Lippe-Ems mit Geschäftsführer Rainer Goepfert: (von links) Frederik Werning (Beisitzer), Andrea Kleene-Erke (Beisitzerin), Rainer Goepfert (Geschäftsführer AWO RLE), Wolfram Kuschke (Vorsitzender), Burkhard Knepper (Stellvertretender Vorsitzender), Christiane Klanke (Stellvertretende Vorsitzende), Wolfgang Rickert (Beisitzer), Renate Klockenhoff (Stellvertretende Vorsitzende), Peter Barsnick (Beisitzer), Volker König (Beisitzer), Wilfried Bartmann (Ehrenvorsitzender), Roswitha Ritter (Beisitzerin) und Karin Schäfer (Stellvertretende Vorsitzende).
„Sie werden gebraucht“
AWO Ruhr-Lippe-Ems sieht Rolle der Wohlfahrtsverbände wichtiger denn je
Kamen. - Wichtige Personalien standen auf der Tagesordnung der außerordentlichen Unterbezirkskonferenz: Der Vorstand des Unterbezirks der AWO Ruhr-Lippe-Ems hat sich auf einigen Positionen neu formiert. Wolfram Kuschke, der zu Beginn des Jahres für Hartmut Ganzke auf die Position des Vorsitzenden aufgerückt war, wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt. Da auch Marc Herter nach seiner Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Hamm seinen Posten als stellvertretender Vorsitzender aufgegeben hatte, waren zwei Stellvertreter-Posten neu zu besetzen. Hier wählten die Delegierten jeweils einstimmig Christiane Klanke (Kreisverband Unna) und Renate Klockenhoff (Kreisverband Hamm) zu stellvertretenden Vorsitzenden. Als neuer Beisitzer wurde Frederik Werning aus dem Kreisverband Warendorf gewählt.
Corona hat Probleme ins Licht gerückt, die eigentlich schon seit Jahren bekannt sind: Das Pflegesystem ist unterfinanziert, das Personal fehlt und die Wertschätzung sowieso. Kinder, die wochenlang nicht in die Kitas und Schulen gehen können, verlieren wichtige Entwicklungsschritte. Auch hier braucht es qualifiziertes, motiviertes Personal. In beiden Bereichen sieht die Arbeiterwohlfahrt für sich eine tragende Rolle – diesen Anspruch betonten die Mitglieder der AWO Ruhr-Lippe-Ems auf ihrer außerordentlichen Unterbezirkskonferenz am vergangenen Samstag in der Stadthalle Kamen. Mit einem neu formierten Vorstand will die AWO Ruhr-Lippe-Ems die Herausforderungen im Sozialbereich angehen – und dabei ihre Stärke in der Verknüpfung von Haupt- und Ehrenamt ausspielen.
„Haben AWO und Co. ausgedient?“
Mit Professor Dr. Jens M. Schubert war der Bundesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt nach Kamen gekommen, um gemeinsam mit den Delegierten die zukünftige Rolle der Wohlfahrtsverbände zu diskutieren. Auf die etwas provokant formulierte Frage „Haben AWO und Co. ausgedient?“, mit der sein Impulsvortrag überschrieben war, gab er eine klare Antwort: „Nein, sie werden auch in den nächsten 100 Jahren nicht ausgedient haben.“ Noch deutlicher auf den Punkt brachte das Elke Kappen in ihrem Grußwort als Bürgermeisterin der Stadt Kamen, als sie den Delegierten sagte: „Sie werden gebraucht.“
In dieser Feststellung waren sich auch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Diskussionsrunde einig. Diese nahm insbesondere den Fachkräftemangel in Pflege und frühkindlicher Bildung, aber auch die besondere Rolle des Ehrenamtes in den Fokus. Mit Michaela Evans beteiligte sich ein Mitglied des von Bundesarbeits- und Sozialminister Hubertus Heil einberufenen „Rats der Arbeitswelt“ an der Debatte, wie Pflege und Kinderbetreuung künftig gestärkt werden können. Weitere Teilnehmer*innen der Diskussionsrunde waren der Geschäftsführer des AWO-Bezirks Westliches Westfalen, Uwe Hildebrandt, der Geschäftsführer der AWO Ruhr-Lippe-Ems, Rainer Goepfert sowie Wolfram Kuschke, Marc Herter und Andrea Kleene-Erke als Vorstandsmitglieder des Unterbezirks Ruhr-Lippe Ems. Mit Klaus Tibbe komplettierte ein „Mann von der Basis“ die Runde: Der Vorsitzende des AWO-Ortsvereins Unna-Hemmerde-Lünern hatte im Frühjahr 2021 eine ausschließlich mit Ehrenamtlichen arbeitende Corona-Schnellteststelle in den Räumen des AWO-Ortsvereins in Hemmerde organisiert.
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Zum Video des AWO Bezirksverbands Westliches Westfalen: www.youtube.com/watch?v=xgvwIMNYJEk