Stark in ein neues Leben - AWO Integrationsagentur organisierte ein Projekt für junge Geflüchtete

13.03.2018

Als sehr junger Mensch einen Weg von tausenden Kilometern alleine zu bewältigen, Krieg, Hunger aber auch die Heimat hinter sich zu lassen, das ist ein schweres Schicksal. Oft sind die Jugendlichen auf ihrem Weg anderen Menschen ausgeliefert und Gewalt ausgesetzt. Zehn unbegleitete junge Geflüchtete, die in Unna und Schwerte Zuflucht gefunden haben, fanden jetzt Unterstützung durch ein Projekt, das von der AWO Integrationsagentur Bergkamen, der Werkstatt Unna und dem Wellenbrecher e.V. gemeinsam durchgeführt wurde. In mehreren Seminaren und Trainingseinheiten konnten die jungen Geflüchteten Erlebtes verarbeiten und  sich in der neuen Gesellschaft orientieren. Sie sollten ihre Persönlichkeit entwickeln, die Werte einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft lernen und so gestärkt in die Zukunft gehen. Das Projekt wurde vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Am Projekt waren  junge Geflüchtete unter 27 Jahren beteiligt. Sie kamen aus unterschiedlichen Ländern wie Syrien, Afghanistan, Tadschikistan, Guinea, Kamerun und Ghana. Die Jugendlichen sind ohne ihre Familien in Deutschland eingereist.

In den Seminaren und Workshops des Projektes wurden  Themen wie Regeln, Grenzen, Normen und Werte in Deutschland, dazu  auch Rollenbilder ( Frau und Mann), Gefahr des Missbrauchs, Gewalt und Aggression, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung, Freiheit und Gerechtigkeit, Respekt und Anerkennung, Friedfertigkeit und Menschlichkeit behandelt. Den  jungen Geflüchteten wurde dabei ermöglicht, sich mit den Themen auseinander zu setzen, aufgeklärt und sensibilisiert zu werden. Sie erlangten das nötige „Rüstzeug“ für schwierige und prekäre Situationen.

Das Projekt soll jungen Geflüchteten  ermöglichen, sich sicherer und selbstbewusster mit den Themen auseinander setzen können. Schwierigen und aussichtslosen Situationen sollen durch erlernte Selbstbehauptungs-/Selbstverteidigung- Methoden vorgebeugt  verringert werden. Das Kennenlernen der Werte, Regeln und Normen soll vor allem  das alltägliche Leben und die Integration der jungen Geflüchteten unterstützen.

Zu den beteiligten Institutionen:

  • Die Integrationsagentur der Arbeiterwohlfahrt im Kreis Unna hat das Projekt  geplant und koordiniert. Die AWO berät und hilft bei allen Aspekten der Migration und Integration und kümmert sich speziell in der Stadt Unna zurzeit um 43 junge Menschen in der Verfahrensberatung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF). Im Kreis Unna und der Stadt Schwerte haben um die 100 Jugendlichen Zuflucht gefunden.
  • Der Wellenbrecher e.V. war Gastgeber dieser Seminare in den Räumlichkeiten des Wohnprojekts „Mittendrin“ in Schwerte. Dort betreut man  junge Menschen in Wohngruppen und bereitet sie auf ein selbstständiges Leben in den eigenen vier Wänden vor. Der Wellenbrecher e.V. arbeitet als Jugendhilfeträger eng mit Jugendämtern und anderen Behörden zusammen.
  • Die Werkstatt im Kreis Unna engagiert sich in der Aus- und Weiterbildung benachteiligter Arbeitnehmer.  Auch hier sind junge Geflüchtete in Wohngruppen untergebracht, erwerben Sprachkenntnisse, Schulabschlüsse und bekommen berufliche Perspektiven.

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