Gemeinsam mit den weiteren Wohlfahrtsverbänden in NRW fordert die AWO verlässliche und auskömmliche Rahmenbedingungen für die Offenen Ganztagsschulen. Zwar haben rund 90 Prozent der Grundschulen in NRW inzwischen einen Offenen Ganztag eingerichtet, die Finanzierungsgrundlage hat sich aber trotz des massiven Ausbaus kaum verändert.
Im Rahmen einer Klausurtagung hat sich der AWO Unterbezirksvorstand intensiv mit der Situation beschäftigt, da auch die AWO Ruhr-Lippe-Ems Trägerin von Offenen Ganztagschulen ist. „Die Landesregierung hat aktuell zum 1.2.2019 die Landesförderung einmalig um 11 % erhöht“, erläutert AWO Geschäftsführer Rainer Goepfert. „Diese leichte Verbesserung ist begrüßenswert, aber reicht bei Weitem nicht. Wir brauchen Substanz und Nachhaltigkeit – und das jetzt.“
Die Finanzierung des Offenen Ganztags ist kompliziert und variiert von Kommune zu Kommune je nach Kassenlage. Das Land gibt nach der aktuellen Erhöhung circa 1.237 Euro pro Kind und Schuljahr, die Kommunen einen Pflichtbeitrag von derzeit etwa 460 Euro pro Kind und Schuljahr. Gebraucht würden 3.250 Euro, so Berechnungen der Freien Wohlfahrtspflege NRW. Das würde eine bessere tarifliche Bezahlung der Mitarbeitenden ermöglichen.
„Die Qualität der Offenen Ganztagsgrundschule darf nicht von der Postleitzahl abhängen. Wir brauchen einen Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz für jedes Kind. Wir brauchen eine auskömmliche Finanzierung und damit letztlich ein neues Gesetz, das gute Standards für alle sicherstellt.“, fasst Vorsitzender Hartmut Ganzke die zentralen Forderungen der AWO Ruhr-Lippe-Ems dar.
Foto: Im Rahmen seiner Klausurtagung hat der AWO Vorstand sich intensiv mit den Rahmenbedingungen der Offenen Ganztagsschulen beschäftigt