Die AWO Ruhr-Lippe-Ems verantwortet die hauptamtliche Arbeit von rund 2.300 Mitarbeitenden in über 170 Einrichtungen in den Kreisen Unna und Warendorf sowie in der Stadt Hamm. Im Ehrenamt organisieren wir in 43 Ortsvereinen die ehrenamtliche Verbandsarbeit von rund 4.600 Mitgliedern.
Die haupt- und ehrenamtliche Arbeit fußt auf den unverrückbaren Grundwerten der Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Für diese Werte treten wir auch auf kommunaler Ebene ein.
Die AWO Ruhr-Lippe-Ems hat sich daher an die Kandidat*innen für die Landrats- Oberbürgermeister- und Bürgermeisterämter (Ahlen, Lünen und Unna) in den Kreisen Unna und Warendorf sowie die Stadt Hamm gewandt, die maßgeblich Verantwortung für die kommenden Jahre in den jeweiligen Kommunen übernehmen wollen. Die AWO hat zu sechs Themenbereichen Fragen (Wahlprüfsteine) entwickelt, die aus ihrer Sicht aktuell besonders wichtig sind und auch vor Ort angegangenen werden müssen.
Bis zum 6. September haben die Kandidat*innen Gelegenheit, Ihre Meinungen und Antworten zurückzusenden. Diese werden dann ebenfalls auf dieser Homepage veröffentlicht.
Die Wahlprüfsteine:
I. Bedeutung der Freien Wohlfahrtspflege
Die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege bilden in Deutschland – historisch gewachsen – eine wichtige Säule der Daseinsvorsorge. Diese wichtige Säule findet sich im Subsidiaritätsgrundsatz wieder. Wohlfahrtsverbände erbringen ihre sozialen Dienstleistungen, die nach unserer festen Überzeugung weder über den Staat noch über den Markt erbracht werden sollten, flächendeckend und niedrigschwellig. Ideen, nach denen Lösungen sozialer Probleme von gewinnorientierten Unternehmen gefunden werden können, sind fatal. Denn wenn ein Sozialstaat nur noch dort existiert, wo Gewinne möglich erscheinen, wird er obsolet.
Frage: Wie stehen Sie zum System der Leistungserbringung durch die Träger der Freien Wohlfahrtspflege? Kreuzen Sie bitte an:
O unverzichtbar
O reformbedürftig
O „Alter Hut“
Begründen Sie bitte Ihre Auswahl:
II. Kindertageseinrichtungen
Kinder und Familien brauchen beste Chancen und Perspektiven. Kinder brauchen daher Bildung und Betreuung. Der weitere Ausbau des Betreuungsangebotes, die Verbesserung der frühkindlichen Bildung und der Qualität der Betreuung sind dafür elementar wichtig.
Frage: Wie wollen Sie den Ausbau der Betreuungsplätze in den Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege quantitativ und qualitativ weiter voranbringen, um dem Bedarf gerecht zu werden?
Frage: Haben Sie Pläne, um dem eklatanten Mangel an Fachkräften entgegen zu treten?
O Ja
O Nein
Wenn ja, was planen Sie auf kommunaler Ebene, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten?
III. Offene Ganztagsschulen
Seit 20 Jahren sorgt die Offene Ganztagsschule (OGS) dafür, dass Kinder nach Schulschluss Spiel, Kreativität und Bildung erleben. Und mit der OGS können Eltern ihre Arbeit und die Familie miteinander vereinen: Ihre Kinder finden dort Anschluss – an Gleichaltrige, aber auch an die Gesellschaft. Für die AWO bedeutet „OGS für alle“, dass endlich einheitliche Qualitätsstandards festgelegt werden und dass mehr finanzielle Mittel in die Infrastruktur und in den Ausbau sowie die Ausstattung fließen: mehr Räume, mehr Spielmaterial und – ganz wichtig – mehr gerecht bezahltes Personal.
Frage: Wie wollen Sie den Ausbau der Betreuungsplätze in den offenen Ganztagsschulen quantitativ und qualitativ vorantreiben, um dem Bedarf gerecht zu werden?
Frage: Werden Sie sich für verbesserte Rahmenbedingungen – auch gegenüber dem Land NRW - einsetzen?
O Ja
O Nein
IV. Menschen mit Behinderungen
Um dieselben Lebensbedingungen zu erhalten, benötigen Menschen mit Behinderungen manchmal mehr Unterstützung durch die Gemeinschaft als andere Bürgerinnen und Bürger. Diese Unterstützung ist kein Privileg, sondern dient ausschließlich dem Ausgleich der Behinderung.
Frage: Was wollen Sie für Menschen mit Behinderungen in der kommenden Wahlperiode tun?
V. Pflege
„Länger zuhause leben" ist der Wunsch der meisten älteren Menschen. Altersgerechter Umbau, Haushaltshilfen und ambulante Pflegedienste machen diesen Wunsch möglich.
Frage: Wie stehen Sie zu dem Grundsatz „ambulant vor stationär“?
Der Fachkräftemangel ist in der stationären und ambulanten Pflege schon länger spürbar. Aufgrund der demografischen Entwicklung stehen einer immer größer werdenden Anzahl pflegebedürftiger Menschen immer weniger Pflege(fach)kräfte gegenüber – die flächendeckende Betreuung wird zunehmend erschwert.
Frage: Planen Sie konkrete Maßnahmen, um dem Mangel an qualifizierten Pflegekräften in der Altenpflege zu begegnen?
O Ja
O Nein
Wenn ja, welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um der großen Bedarfslage gerecht zu werden?
VI. Alleinerziehende
Die Situation von Alleinerziehenden und ihren Kindern ist alarmierend: Jede fünfte Familie in NRW lebt in dieser Konstellation – 40 Prozent der Ein-Eltern-Familien sind auf „Hartz 4“ angewiesen. Das gesellschaftliche Klima gegenüber Alleinerziehenden hat sich in den letzten Jahren gewandelt: Die Stigmatisierung nimmt ab, vielfältige Modelle von Elternschaft erringen nach und nach größere Akzeptanz. Doch viele Probleme sind geblieben. Allen voran: die geringe Teilhabe Alleinerziehender am Arbeitsmarkt.
Frage: Was wollen Sie unternehmen, um die Situation Alleinerziehender zu verbessern?