AWO-Migrationsdienste im Kreis Unna: Selfie-Aktion gegen Rassismus

26.03.2021

„Internationale Wochen gegen Rassismus“: AWO-Migrationsdienste im Kreis Unna beteiligen sich mit Selfie-Aktion

Zahlreiche Ehrenamtliche, Kursteilnehmende und Kursleitende, Mitarbeitende der AWO-Migrationsdienste und alle Mitstreiter*innen haben aktiv an der Aktion rund um die Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 15. bis 28. März 2021 teilgenommen und ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt.

Was ist Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Antiziganismus? Die Tradition der AWO-Migrationsdienste im Kreis Unna, jedes Jahr Diskussionsrunden zum Thema „Gegen Rassismus“ zu organisieren, wurde in diesem Jahr online fortgesetzt. Die AWO-Integrationsagentur Bergkamen /KOMM AN NRW, Jugendmigrationsdienst und Migrationsberatung für Zuwanderer haben auf der AWO-Lernplattform eine Internetseite erstellt, wo alle Besucher*innen die Möglichkeit hatten, sich kurze und leicht verständliche Infofilme anzusehen und diese zu besprechen. Auf dieser Seite konnten sie auch in einem Quiz ihr Wissen über Rassismus testen und in einem interaktiven Spiel herausfinden, wie sie sich verhalten würden, wenn sie mit Rassismus konfrontiert werden. Die Teilnehmenden berichteten, sie hätten Videoabende in Familienkreisen organisiert und zu den Themen diskutiert. Das Quiz und das interaktive Spiel haben bei allen Mitspielenden großes Interesse geweckt und sie zum Nachdenken gebracht. Anschließend wurden Videokonferenzen als Zusammenfassung der Aktion von den Kursleitenden der Migrationsdienste organisiert und durchgeführt. Diese Internetseite kann weiter als Lern- und Infomaterial für die Teilnehmenden der zahlreichen niedrigschwelligen Kurse benutzt werden.

Die Selfie-Aktion mit den Plakaten unter #awogegenrassismus wurde von allen Mitstreiter*innen aktiv unterstützt. Ihre Fotos konnte man auch auf der Internetseite sehen.

Die Migrationsdienste der AWO Unterbezirk Ruhr-Lippe-Ems begleiten und unterstützen seit den 1970er Jahren zugewanderte Menschen aus vielen verschiedenen Ländern. In unserer täglichen Arbeit mit Ehrenamtlichen, mit Geflüchteten und anderen Zugewanderten bekommen wir immer wieder rassistische und diskriminierende Vorfälle geschildert. Oft werden Menschen wegen ihres Aussehens, ihrer Religion oder ihrer Herkunft benachteiligt oder ausgegrenzt, zum Beispiel im Bus oder im Restaurant, an der Schule oder Universität, bei der Wohnungs- oder Jobsuche.

Habt ihr Erfahrungen mit Rassismus gemacht?“ – diese Frage hat alle Teilnehmenden der Aktion zum Diskussionsforum „Gemeinsam gegen Rassismus“ auf der Internetseite eingeladen. Hier konnten die Besucher*innen ihre negativen und auch positiven Erlebnisse und Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung in der Schule, im Job, im Alltag teilen und ihre Meinungen zum Thema äußern. Hier einige Beispiele:

„Eine aus Syrien stammende Teilnehmerin erzählt, dass ihre Tochter ein Gymnasium besucht. Sie sagt, dass ihre Tochter besonders fleißig sei und sehr gut mit ihren Lehrern auskommt. Aber manche Jugendliche aus ihrem Bekanntenkreis würden sie ständig hänseln. "Geh wieder in dein Dorf!", hätte man ihr schon hinterher gerufen. Daher würde ihre Tochter in die Schule gehen.“

„Rassismus tötet Seele und Körper. Es ist also was ganz Schlimmes und sollte eigentlich im 21. Jahrhundert schon längst verstorben sein! Allerdings kann ich meine eigenen Erfahrungen zum Rassismus nicht Preis geben, da ich keine gemacht habe, in der Ausbildung , in der Schule oder beim Einkaufen. Bekannte von mir mussten dies aber leider erfahren. Laut ihnen kam es zu Beleidigungen, was absolut inakzeptabel ist. Ich wünsche mir, dass sich immer mehr Menschen von dieser schlechten Tat distanzieren!“

„Alle Menschen unserer Gesellschaft sollen sich sicher und frei fühlen! In solchen Fällen muss man sich einmischen und gegen Rassismus aktiv werden. Das beste Mittel gegen Rassismus – das sind wir selbst. Meiner Meinung nach ist kaum jemand völlig frei von rassistischen Vorurteilen. Wenn Menschen in der Öffentlichkeit aus rassistischen Gründen beschimpft werden, zum Beispiel wie in dem Fall wegen ihrer vermeintlichen Religion, ist es sehr wichtig die eigene Zuschauerrolle zu überwinden und Haltung zu zeigen.“

„Für die Migrationsdienste der Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Ruhr-Lippe-Ems steht der Mensch im Mittelpunkt der Arbeit, unabhängig von seiner ethnischen Herkunft, Nationalität, Religion, Weltanschauung, Hautfarbe, einer Behinderung, seiner sexuellen Identität oder des Geschlechts“ - dieses Leitbild ist in unserem Konzept fest verankert. Wir treten aktiv Diskriminierung und Rassismus entgegen. Eine breite Vernetzung und die Kooperation mit vielen verschiedenen Organisationen, Behörden und Initiativen sind für uns sehr wichtig. Wir bringen unsere interkulturelle Kompetenz beispielsweise in Netzwerktreffen und Gremien ein, werben und sensibilisieren für Vielfalt-Themen der interkulturellen Orientierung und Öffnung. Da das Thema hochaktuell ist und dies wahrscheinlich auch in Zukunft so bleiben wird, planen wir weitere Veranstaltungen und Aktionen zu diesem Thema, die in der Nachbarschaft, in Stadtteilen oder in der Kommune organisiert werden. Das schafft den Raum für Begegnung und Austausch für alle Bewohner*innen, unabhängig von deren Herkunft und hilft dabei, Vorurteile abzubauen.

Irina Maranka, Integrationsagentur/KOMM AN NRW

 

Weitere Nachrichten

Meldung vom 31.03.2024
Auch zu Ostern ist viel los in der Startbahn Lünen. Bereits in den vergangenen Tagen wurde fleißig geplant und organisiert, damit alles für den Osterbrunch am Gründonnerstag steht. Da die Startbahn an den Feiertagen geschlossen ist, wird das gemeinsame Osterfest einfach etwas vorgelegt. In den letzten Tagen wurden dazu bereits erste Vorbereitungen getroffen. Innerhalb der kreativ Angebote wurde verschiedene Deko selber hergestellt und das Haus wurde geschmückt. Nach dem Großeinkauf wurde fleißig gebacken und ein Osterstrauß aufgestellt.weiterlesen
Meldung vom 23.03.2024
Die Neugründung des OV-Werne liegt noch nicht allzu lange zurück. Die jetzt stattgefundene Auftaktveranstaltung war ein voller Erfolg. Der Ortsvereins-Vorstand freute sich über den Besuch von Nachbarn und Mitgliedern beim Kaffeetrinken in der Begegnungsstätte. Zwischen zahlreichen guten und interessanten Gesprächen wurde bereits fleißig weitergeplant. Am 26.4. will man sich wieder zusammenfinden. Zu Beginn der Veranstaltung zeigte der Ortsverein die klare Position zum Thema Gegen Rechts und für die Demokratie. weiterlesen
Meldung vom 21.03.2024
Im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus hat auch unser Kreisverband Warendorf sich aktiv mit Aktionen gegen Rassismus und Ausgrenzung jeglicher Art positioniert. Mit der Kampagne "Wir stellen uns quer" möchte der Kreisverband ein deutliches Zeichen gegen den immer stärker werdenden Rassismus setzten. Wie weit dieser in Deutschland vorangeschritten ist, zeigte ein Treffen von Unternehmern, Funktionären der AFD, der Identitären Bewegung und Mitgliedern der Werteunion im Januar, wo über die Deportation von Millionen Menschen aus Deutschland diskutiert wurde.weiterlesen
Meldung vom 21.03.2024
Rund 40 verschiedene Nationalitäten sind bei uns beschäftigt. Grund genug, die Internationalen Wochen gegen Rassismus auch in diesem Jahr wieder zu nutzen, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. So haben unsere Einrichtungen aus den Bereichen Kindertagesbetreuung, Jugend- und Familienhilfe und Gesundheit und Teilhabe mit vielfältigen Aktionen deutlich gemacht: Wir sind bunt und das ist gut so!weiterlesen
Meldung vom 20.03.2024
Die Wochen gegen Rassismus sind im vollen Gange. Auch unsere Migrationsdienste im Kreis Unna beteiligen sich mit den unterschiedlichsten Aktionen, um ein deutliches Zeichen gegen Rassismus zu setzen. So zu letzt auch mit einer Informationsveranstaltung zum Thema "Rassismus auf dem Arbeitsmarkt", die sie in Kooperation mit der Stadtbibliothek Bergkamen und der Wegweiser Beratungsstelle Dortmund/Hamm/Kreis Unna von Multikulturelles Forum e.V. eine durchgeführt haben.weiterlesen
Meldung vom 16.03.2024
Auf der Ehrenamtsbörse der Stadt Unna kamen zahlreiche Interessierte zusammen. Auch wir waren dort vertreten, um für das ehrenamtliche Engagement in unserem Verband zu werben. Ob als Lese-Oma/Opa in den Kitas und Offenen Ganztagsschulen oder als Begleiter*in für Ausflüge. Ehrenamtliches Engagement bleibt für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft ein wichtiger Bestandteil. Und dafür werben wir, eben auch auf der Ehrenamtsbörse. weiterlesen
Meldung vom 15.03.2024
Ahlen. Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus machte unser Boot aus der Kampagne "100 Boote - 100 Millionen Menschen" Halt in Ahlen. Auf dem Marienplatz kamen die Kolleg*innen unserer Migrationsdienste mit Ahlener Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch über Flucht und Vertreibung. weiterlesen
Meldung vom 13.03.2024
Im Rahmen ihres Besuchs der Stadt Unna hat die Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung Flucht und Integration auch Halt in unseren Kitas Rasselbande und Stadthalle-Wirbelwind gemacht. Dabei hatte sie Zeit mitgebracht, um sich mit den Anwesenden über die Situation in den Einrichtungen auszutauschen. Im Fokus standen dabei, neben der Fachkräftesituation und den verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Kindertagesbetreuung, auch die Sanierungsbedarfe vieler Einrichtungen.weiterlesen
Meldung vom 12.03.2024
Gleich zu Beginn der AWO Wochen gegen Rassismus haben unsere Migrationsdienste in Bergkaen eine Infoveranstaltung zum Thema Alltagsrassismus durchgeführt. Die Veranstaltung fand im Rahmen eines Interkulutruellen Frühstücks in der Gerhard-Hauptmann grundschule in Bergkamen statt. Menschen mit Zuwanderungsgeschichte erleben Rassismus und Diskriminierung oft schon im Alltag bsplw. bei der Wohnungs- und Arbeitssuche oder im öffentlichen Leben.weiterlesen
Meldung vom 08.03.2024
Für unsere Geschäftsführung ist es ein Zeichen der Solidarität am Weltfrauentag Blumen an unsere weiblichen Kolleginnen zu verteilen. Und die Freude darüber war groß. Leider ist die Gleichstellung von Frauen und Männern in vielen Lebensbereichen noch immer nicht konsequent umgesetzt. Zum Nachteil der Frauen. Bereits am Mittwoch hat der Equal Pay Day auf die noch immer bestehenden Verdienstunterschiede von Männern und Frauen aufmerksam gemacht.weiterlesen