„Ohne euch hätte ich das nicht geschafft“ - Aktionstage der Migrationsfachdienste der AWO-Ruhr-Lippe-Ems

30.06.2021

Sonay Özel, Karin Schäfer, Anke Peters und Violetta Robbert am Infostand der Migrationsfachdienste in Bergkamen. Foto: Gemünd/AWO RLE

„Ohne euch hätte ich das nicht geschafft“ - Migrationsfachdienste der AWO-Ruhr-Lippe-Ems helfen Neueingewanderten beim Ankommen in der neuen Heimat

Von Deutschkursen über Behörden-Formulare bis zum einfach „nur“ zuhören: Die Mitarbeiter*innen der Migrationsfachdienste der AWO Ruhr-Lippe-Ems haben auch in der Corona-Krise immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Probleme von Menschen, die neu nach Deutschland eingewandert sind. Im Rahmen der bundesweiten Aktionstage der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer und der Jugendmigrationsdienste informierten die Mitarbeiter*innen jetzt die Öffentlichkeit in Hamm, Lünen-Brambauer, Ahlen und Bergkamen über ihre systemrelevante Arbeit.

Kreis Unna/Stadt Hamm/Kreis Warendorf. Eine eigene Werkstatt. In vier Jahren möchte Ali Romeyhi seine eigene KFZ-Werkstatt führen. „Das ist mein Traum. Und das wird klappen.“ Wer sich mit Ali Romeyhi unterhält, spürt sofort: Das mit der Werkstatt, das wird klappen. Denn Ali Romeyhi gibt nie auf.

Als der arabische Iraner vor einigen Jahren nach Deutschland kam, hatte er in seinem Heimatland bereits einige Jahre als KFZ-Mechaniker gearbeitet. „Doch das wurde hier nicht anerkannt“, erzählt der Romeyhi, „ich hätte es für viel Geld prüfen lassen können, ob meine Qualifikationen mir in Deutschland etwas bringen.“ Romeyhi entschied sich dagegen – und suchte stattdessen einen Ausbildungsplatz zum KFZ-Mechatroniker. Unterstützung bekam er bei der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) der AWO Ruhr-Lippe-Ems im Kreis Unna. „Sie haben mir geholfen, einen Deutschkurs zu finden, den Ausbildungsplatz zu organisieren und überhaupt bei allen Fragen weitergeholfen, die ich hatte“, lobt Ali Romeyhi die Mitarbeiter*innen der Migrationsberatung. „Ich konnte einfach mit allem zu ihnen kommen.“

Hilfe bei der undurchsichtigen deutschen Bürokratie

In diesen Tagen erhält Ali Romeyhi seinen Gesellenbrief als KFZ-Mechatroniker. „Aufgrund meiner Qualifikationen im Iran konnte ich die Ausbildung um sechs Monate verkürzen“, freut sich Romeyhi. Der Betrieb in Hamm, in dem er die Ausbildung absolvierte, übernimmt ihn nahtlos – ein wichtiges Signal für Romeyhi, der damit seiner Einbürgerung in Deutschland wieder ein kleines Stück nähergekommen ist. Kontakt zu den Mitarbeitern der Migrationsberatung hält Ali Romeyhi weiterhin; auch, weil er mittlerweile selbst anderen Neueingewanderten hilft, in dem Durcheinander der deutschen Bürokratie zurecht zu kommen. „Diese Anlaufstellen sind unglaublich wichtig, wenn man neu in einem fremden Land ist“, sagt Romeyhi.

Diana Koleva würde diese Aussage sofort unterschreiben. Die gelernte Krankenschwester kam vor sechs Jahren aus Bulgarien und arbeitet heute im Solebad der Stadt Werne. „Ohne euch hätte ich das nicht geschafft“, sagt Koleva in Richtung der Mitarbeiter*innen der Migrationsberatung der AWO Ruhr-Lippe-Ems. Sprachkurse, Formulare von deutschen Behörden oder auch die Suche nach der richtigen Schule für ihre Kinder: Die Migrationsberater*innen halfen Diana Koleva, in Deutschland Fuß zu fassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Hellweger Anzeiger zu Besuch am Infostand der Migrationsfachdienste in Bergkamen. Foto: Gemünd/AWO RLE

Auch Fatima Darvich öffneten die Beratungen der AWO-Migrationsfachdienste die Türen zu einem eigenständigen Leben in Deutschland: Die junge Frau aus Syrien wandte sich 2015 an die Migrationsberatung in Ahlen und spricht mittlerweile nicht nur fließend Deutsch; sie möchte auch in Kürze Soziale Arbeit studieren. Und auch sie ist längst von der Ratsuchenden zur Ratgeberin geworden: Im interkulturellem Zentrum TRIO in Ahlen arbeitet sie als Gruppenleiterin und hilft so anderen Neueingewanderten, in ihrer neuen Heimat anzukommen.

Politik muss Finanzierung der systemrelevanten Beratung sicherstellen

Im Rahmen der Aktionstage der Migrationsfachdienste informierten die Mitarbeiter*innen auch Politiker über ihre wichtige Arbeit. Denn: Eine kontinuierliche Finanzierung der Migrationsfachdienste ist unerlässlich, um die systemrelevante Arbeit der Berater*innen zu gewährleisten. Michael Thews (MdB für die SPD im Wahlkreis Hamm-Unna II), Martin Kesztyüs (Bundestagskandidat der Grünen im Wahlkreis Hamm-Unna II) und Hubert Hüppe (Bundestagskandidat der CDU im Wahlkreis Unna I) besuchten die Infostände in den verschiedenen Städten und kamen mit den Mitarbeiter*innen und Ratsuchenden ins Gespräch. Auch Marc Herter (Vorsitzender des AWO-Kreisverbandes Hamm und Oberbürgermeister von Hamm) und Karin Schäfer (Vorsitzende des AWO-Kreisverbandes Unna) statteten den Mitarbeiter*innen an ihren Infoständen einen Besuch ab und zeigten einmal mehr, dass Haupt- und Ehrenamt bei der AWO Hand in Hand gehen.

Betül Yavas und Anke Peters am Infostand in Ahlen. Foto: Gemünd/AWO RLE

 

Weitere Nachrichten

Meldung vom 01.07.2024
Zum Abschluss der Erdbeersaison ließen es sich die Besucher*innen unserer Tagespflege Lünen Lippeaue nochmal so richtig schmecken. Neben den selbstgepflückten Erdbeeren durfte eine Erdbeertorte natürlich auch nicht fehlen. Allen Beteiligten hat es super gut geschmeckt. Schade, dass die Saison nun vorbei ist. In der Tagespflege hätte man sich sicherlich nochmal über das ein oder andere Stück gefreut. weiterlesen
Meldung vom 01.07.2024
Ein Restaurantbesuch ist immer etwas Besonderes. Die Kinder in der Kita Stadtpiraten haben ihren Speiseraum nun in ein Restaurant verwandelt. Dazu haben sie sich gemeinsam mit dem Team überlegt, was man dazu alles braucht und den Raum entsprechend eingedeckt. Wir finden das Ergebnis kann sich sehen lassen. Super Aktion! weiterlesen
Meldung vom 29.06.2024
Alle unsere acht Lüner Kitas hatten in der vergangenen Woche zum Sportfest eingeladen. Eingeladen waren die Familien der Kinder soeiw alle Interessierten. An unterschiedlichen Stationen konnten die Beteiligten ihre Geschicklichtkeit testen. So gab es neben einer Hockeystation auch eine Wasserbombenstation sowie viele weitere Attraktionen. Alle Beteiligten hatten großen Spaß. Ein besonderer Dank gilt auch dem Sportverein Blau Weiß Alstedde für die Bereitstellung des Platzes.  weiterlesen
Meldung vom 28.06.2024
Rund zwei Monate hat unsere Kita Mullewapp auf Spielzeug in der Einrichtung verzichtet. Gemeinsam mit den Kindern und Familien hat man sich auf diese Zeit eingestellt. Im vorfeld zu diesem Projekt haben u.a. Infoabende für die Eltern stattgeufnden. So konnten Fragen geklärt werden und auf Wünsche eingegangen werden. weiterlesen
Meldung vom 27.06.2024
Unser Familienzentrum Haus der Kleinen Racker in Lünen hat sich die Gesundheitsförderung ganz groß auf die Fahne geschrieben. In diesem Zusammenhang hat ein großes Gesundheitsprojekt stattgefunden, bei dem Kinder und Eltern einbezogen wurden. Das Familienzentrum ist Kita mit Biss und hat bereits 2022 den Kita- Preis „Gute und gesunde Kita“ der Landesunfallkasse NRW gewonnen. Der Lionsclub Lünen unterstützt diese Bemühungen um das Wohl der Familien mit einem Scheck über 2100 Euro. weiterlesen
Meldung vom 26.06.2024
Ein Teil des Erlöses des Mühlenkalenders des Lionsclubs Lünen ging an unsere Kita Lummerland. Bei dem Mühlenkalender handelt es sich um den Adventskalender des Lionsclubs, der während der Adventszeit in unterschiedlichen Geschäften käuflich erworben werden kann. Nun gab es eine Spende in Höhe von 2.300€. Für das Geld sollen neue Fahrzeuge für das Außengelände und ein Kinderwagenunterstand gekauft werden. Die Freude bei den Kindern und Kolleg*innen der Kita war riesig. Herzlichen Dank an Herrn Brokemper, der die Spende persönlich überbrachte. weiterlesen
Meldung vom 25.06.2024
Wie bereits im letzten Jahr, fand das Jahresabschlussfest der Maßnahme „Rucksack KiTa“ auf dem Gelände des Jugend- und Kulturhauses (JuK Haus) in Ahlen statt. Das Fest wurde von den Elternbegleiterinnen aus der Maßnahme gestaltet. „Wir sagen allen teilnehmenden Eltern, Kindern und Kitas danke für ihre Mitarbeit“, betonte die Elternbegleiterin Hafize Celik.weiterlesen
Meldung vom 25.06.2024
Nach der erfolgreichen Qualifizierung zur musikalischen Kita im vergangenen Jahr, hat sich das Team der Kita "Villa Kunterbunt" im Rahmen einer Teamfortbildung dazu entschlossen Ukulele zu lernen. So können die Kinder beim Morgenkreis musikalisch begleitet werden. Nach der Zeit des übens, fühlt sich das Team nun bereit, das ein oder andere Lied auf der Ukulele zu spielen. weiterlesen
Meldung vom 25.06.2024
Zweimal im Jahr erscheint unsere Verbandszeitung, die "AWO für alle". Nun ist die Sommerausgabe endlich da. Es erwartet Sie ein bunter Mix aus spannenden Geschichten rund um unseren Verband. Das Leitthema der Ausgabe ist aufgrund der aktuellen Entwicklungen das Thema Demokratie. Sie zu stärken ist unser aller Aufgabe. Hier geht es zur neuen Ausgabe.  weiterlesen
Meldung vom 25.06.2024
Eltern und Kinder haben sich wöchentlich getroffen und haben mit den Rucksackbegleitern ein Sprachprogramm durchgeführt. Das Angebot hat großen Anklang bei den Familien mit Zweisprachigkeit gefunden und wird daher auch im nächsten Jahr wieder angeboten werden. Das Programm "Rucksack-Kita" ist ein Sprachförderprogramm was sich explizit an Kinder mit Deutsch als Zweitsprache richtet.  weiterlesen