AWO-Sachspendensammlung für die Ukraine geht weiter

17.05.2022

Helfer starten jetzt mit eigenem 3,5-Tonner ins Krisengebiet

 

Kamen. Paul Peters ist nicht zu stoppen: Die 36-jährige Bönener, der selbst im Jahr 2000 aus Sibirien eingewandert ist, bringt weitere Transporte in die Ukraine auf die Strecke. Dafür hat er bei seinem letzten Ukraine-Besuch einen 3,5-Tonner gekauft und somit das zwischenzeitliche Transport-Problem gelöst. „Das war ein Unfallwagen, den wir günstig bekommen konnten. Wir haben den Pritschenwagen dann zum Lkw umgebaut“, erläutert Peters und strahlt. Die vorherigen Touren hat er mit dem Transporter seiner Gemeinde absolviert. Das neue Fahrzeug ermöglicht den Helfern nun eine unabhängigere Reise-Planung.

Peter Resler, Vorsitzender des AWO-Arbeitskreises (AK) Humanitäre Hilfe in Rumänien, fiel aus allen Wolken, als Peters mit dem schweren Fahrzeug auf das Gelände der DasDies Service GmbH in Kamen rollte, wo die Sachspenden gesammelt werden. „Ich dachte, die kommen mit einem Transit – in den großen Wagen passen alle unsere übrigen Spendengüter. Das heißt: Wir müssen wieder neue Spenden sammeln“, so Resler, der gemeinsam mit Mitarbeitern der DasDies Service GmbH und weiteren Helfern beim Aufladen half.

Dringend benötigt werden weiterhin Hygieneartikeln, medizinische Produkte wie Verbandszeug, Rollatoren sowie Rollstühle. Abgegeben können sie diesmal ausschließlich bei der Stöberei der DasDies Service GmbH in Kamen zu deren Öffnungszeiten (Mo-Fr 9-18h, Sa 10-15h).  „Wir starten in 14 Tagen den nächsten Transport“ kündigt Paul Peters an, der selbst aktuell aufgrund eines Rückenleidens nicht fahren kann. Aber er hat bei einer seiner letzten Touren auch gleich einen neuen Fahrer organisiert: Bohdan Kramar stammt aus der Ukraine und ist mit Peters nach Deutschland gekommen.

Kramar startete am Freitagmorgen in Richtung Riwne im Nordwesten der Ukraine, wo die Helfer unter anderem ein Kinderheim tatkräftig unterstützen. Gefragt, wie viele Menschen er mittlerweile nach Deutschland geholfen hat, muss Paul Peters nur kurz nachdenken: „30 Familien sind es bestimmt. Wir haben auf den Rückfahrten jeden mitgenommen, den wir unterbringen konnten“, sagt Peters, der hofft, selbst bald wieder fahren zu können. Die Spritkosten der aktuellen Tour werden wieder mit 250 Euro bezuschusst, die der AWO-AK um Peter Resler gesammelt hat.